Die Stadt bündelt ihre Kräfte
Museum, Bücherei und Volkshochschule schließen Kooperationsvertrag – um künftig stärker voneinander zu profitieren
Sie alle drei sind städtische Einrichtungen, kochen bislang aber jeweils ihr eigenes Süppchen. Das soll sich nun ändern. Deswegen haben die Leiterinnen des Stadtmuseums, der Stadtbücherei und der Volkshochschule gestern im Rathaus einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.
„Wir sehen uns alle als bürgernahe Kompetenzzentren, in der das lebenslange Lernen eine zentrale Rolle spielt. Und wir haben in etwa die selbe Zielgruppe. Deshalb macht eine Zusammenarbeit nur Sinn“, betonte Dörte Beier vom Stadtmuseum stellvertretend für ihre Mitstreiterinnen Petra Herzig (Bücherei) und Nicole Schmölz (VHS). Man wolle künftig Synergien nutzen und voneinander profitieren – in möglichst vielfacher Hinsicht.
Konkret soll das so aussehen, dass die Programme der drei Einrichtungen künftig – so gut wie möglich – aufeinander abgestimmt werden. Zudem möchte man Veranstaltungen miteinander verknüpfen und sie gegenseitig bewerben. Auch das Thema Raumnutzung spielt eine wichtige Rolle.
Zum ersten Mal konkret praktiziert wird diese Zusammenarbeit in der ersten Novemberwoche. Dann wird im Stadtmuseum eine Ausstellung mit Werken von Silke Brix gezeigt. Die in Hamburg lebende Illustratorin von Kinderbüchern hat sich auch international einen Namen gemacht. Während ihre Zeichnungen im Museum gezeigt werden, kommt die Künstlerin nach Schleswig und bietet in der Stadtbücherei Workshops an. Gleichzeitig sind Familien-Zeichenkurse in der VHS geplant.
Das soll nur der Anfang sein. Weitere Kooperationen zwischen den drei Einrichtungen sind etwa rund um den Vorlesetag (15. November) und den 100. Jahrestag der Volksabstimmung über die deutsch-dänische Grenze im kommenden Jahr geplant.
„Aber wir wollen nicht nur im Großen an einem Strang ziehen, sondern auch im Alltäglichen“, betonte VHS-Leiterin Schmölz. So könnten etwa Malkurse aus ihrem Haus künftig ihre Werke im Stadtmuseum ausstellen. Oder die Bücherei bietet Führungen und Material für bestimmte VHS-Kurse an.
Julia Pfannkuch, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Kultur im Rathaus, freut sich über die neue Vereinbarung. „Drei Orte der Demokratie und kulturellen Bildung rücken enger zusammen und suchen Berührungspunkte. Das trifft genau den Zeitgeist“, sagte sie. Auch Bürgermeister Arthur Christiansen kann der Kooperation nur Gutes abgewinnen. „Das ist für die Stadt ein neues Kapitel. Alle drei Institutionen blicken künftig noch mehr als bislang über den eigenen Tellerrand.“ Auf diese Weise, auch das ist ein wichtiges Ziel der Kooperation, könne man künftig sicher noch mehr Besucher und Nutzer für die verschiedenen Angebote gewinnen.
Schleswiger Nachrichten vom 22.08.19
Autor/in: Sven Windmann
Quelle: Schleswiger Nachrichten