Gemeinsam macht es mehr Spaß
Der regelmäßige Spielenachmittag in der Stadtbücherei hat sich für einige Schleswiger zum Pflichttermin entwickelt
Wer frei spielen kann, der lernt auch etwas. Davon ist Elke Klein überzeugt. So kann es auch nicht überraschen, dass die Mitarbeiterin der Stadtbücherei die Idee hatte, den sogenannten Spielenachmittag an ihrem Arbeitsplatz zu etablieren. „Ich hatte so etwas schon in anderen Städten und anderen Büchereien gesehen. Es gefällt mir, die Leute mal weg vom PC und vom Tablet zu bekommen“, sagt Klein.
Entsprechend sind es auch beim jüngsten Schleswiger Spielenachmittag am vergangenen Sonnabend die ganz klassischen Brett- und Kartenspiele, um die sich die Besucher versammeln.
Auf kleinen Inseln zwischen den Regalen, in mancher verborgener Ecke oder direkt am Fenster stehen die Tische, an denen in aller Ruhe gemeinschaftlich gespielt werden darf.
Kleines Highlight dazu ist die Snackbar neben der Ausleihe. Dort gibt es Knabbereien, Süßigkeiten, Orangensaft und weitere Getränke – die allesamt privat gespendet wurden.
„Hier lernen die Kinder das Gewinnen und Verlieren, anderen zuzuhören und sich richtig zu konzentrieren“, erläutert Klein. Bei manchen Spielen ist auch Fingerfertigkeit von Bedeutung. Wer technisch interessiert ist, findet im „Maker Space“ Legosteine, die mit elektronischen Komponenten kombiniert werden. Und: Ein Tablet wird hier nicht zum Surfen im Internet genutzt, sondern um Licht- und Geräuscheffekte zu programmieren. Tatsächlich sind es aber die Brettspiele nach ursprünglichem Prinzip, die die meisten Besucher anlocken.
Franzi, Rico und Katrin etwa sitzen um ein Monopoly-Brett herum und haben natürlich viel Zeit mitgebracht. Für später haben sie schon „Take it easy“ und „Scrabble“ neben sich liegen. Die drei haben sich bei einem der vorherigen Events kennengelernt und kommen nun immer wieder. Es sei ein tolles Angebot, um zu Hause raus zu kommen, unter Leute zu kommen und eine gute Zeit zu haben, sagen sie.
Das ist ganz im Sinne des Büchereiteams. „Wir wollen öffentlich noch mehr wahrgenommen werden. Wir wollen zeigen, dass die Bücherei auch ein Ort der Zusammenkunft ist“, erzählt Klein. Diese Botschaft ist auch bei Familie Biesler längst angekommen. Mit ihren beiden Töchtern Anna und Romy sind Bianca und Matthias auch zum wiederholten Male hier und bleiben eine ganze Weile. Neben der weiter wachsenden Auswahl schätzen sie auch die Unterstützung der Mitarbeiter , „die mit Rat und Tat zur Seite stehen“. Jedes Mal nehmen sie im Anschluss an das gemeinsame Spielen auch etwas zum Leihen mit nach Hause.
Etwa drei Mal pro Jahr läuft die Veranstaltung derzeit in der Bücherei. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Nachfrage stark abhängig vom Wetter. Mit etwa 60 Besuchern sei sie aber für dieses Mal zufrieden, sagt Klein am späten Nachmittag
Autor/in: Jan C. Weck
Quelle: Schleswiger Nachrichten