5. Schleswiger Büchernacht
Am Sonnabend findet in der Stadtbücherei die fünfte Büchernacht statt. Erstmals lesen dabei auch Schüler aus ihren Lieblingsromanen vor.
So jung wie in ihrer fünften Auflage war die Schleswiger Büchernacht noch nie. Denn gleich acht Oberstufenschüler der vier Schleswiger Gymnasien (jeweils zwei) werden am kommenden Sonnabend Textpassagen aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen – „und hoffentlich viele ihrer Freunde und Klassenkameraden mitbringen“, wie Susanne Pertiet sagt.
Die zweite Vorsitzende des Bücherei-Fördervereins Alibris hat fleißig mitgewerkelt bei der Zusammenstellung des Programms, übernimmt an dem Abend gemeinsam mit Anke Carstens-Richter (Vorsitzende) die Moderation und schließlich den Schlussakt der Veranstaltung, die von 18 bis etwa 24 Uhr in der Stadtbücherei stattfindet. Denn nachdem Pertiet Auszüge aus einem Ostseekrimi des Flensburger Autors Marc Freund gelesen hat, wird Carstens-Richter mit Günter Grass’ Gedicht „der Vater“ quasi das „Wort zum Sonntag“ sprechen.
Zuvor wartet auf die Zuhörer ein bunter Mix aus unbekannten Romanen und echten Klassikern. So hat sich etwa Julia Eichstädt von der Lornsenschule Michael Endes „Momo“ vorgenommen, und Kristina Gontarev (Domschule) liest aus Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galiaxis“. Katharina Petersen von der A.P.-Møller-Schule hingegen stellt mit Marc-Uwe Klings „Känguru-Offenbarung“ ein Buch vor, von dem insbesondere die älteren Gäste bislang noch nie etwas gehört haben. Bei „Käpt’n Blaubärs Seemannsgarn“ von Walter Moers, das Malte Ledtje vom Berufsbildungszentrum (BBZ) vorstellen wird, sind die Chancen darauf zumindest etwas größer. Zudem lesen Ole Riebesell, Lornsenschule; Alexander Reiser, Domschule; Isabell Thormann, A.P.-Møller-Schule und Christoffer Kraus, BBZ.
„Es geht uns darum, mehr Jugendliche an diese Veranstaltung heranzuführen. Es war schon immer eine sehr lockere Atmosphäre hier, aber es kann sich ruhig noch mehr durchmischen“, sagt Anke Carstens-Richter, die gleichzeitig betont, dass fast alle Schüler, die sich an der Lesenacht beteiligen, bereits regelmäßige Nutzer der Stadtbücherei sind. Ohnehin, so betont deren Leiterin Ursula Nielsen in diesem Zusammenhang, seien rund 50 Prozent ihrer Kunden unter 18 Jahren alt.
Um die Veranstaltung insgesamt aufzulockern und abwechslungsreich zu gestalten, sind neben den jugendlichen Lesern auch drei Prominente eingeladen, die Auszüge aus Büchern, die ihnen besonders gut gefallen, vortragen. Den Einstig macht Guido Wendt. Der kaufmännische Geschäftsführer der Landesmuseen leitet die Veranstaltung mit „Bleib locker, Papa“ von Kester Schlenz ein. Gegen 20 Uhr liest Landrat Wolfgnag Buschmann aus Christopher Moores „Bibel nach Biff. Die wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund.“ Und schließlich beweist Bischof Gothart Magaard (gegen 22 Uhr), dass er genau weiß, was bei der Jugend heutzutage angesagt ist. Denn mit „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel hat er sich für ein Buch entschieden, das nicht nur bei den Jugendbüchern ganz oben auf den Bestseller-Listen steht. Auch die Kinofilme sind echte Renner. Erst kürzlich gab es am Capitol-Kino ein Komparsen-Casting für die Produktion des dritten Teils.
Der Erlös der Veranstaltung (aus dem Verkauf von Getränken und Imbiss) geht erneut an den Verein Alibris. „Das Geld ist das Eine“, sagt Susanne Pertiet, „aber insgesamt geht es uns immer auch um den Spaß am Buch und am Lesen. Deswegen haben wir diese Veranstaltung ins Leben gerufen“.
Die Büchernacht findet am 20. Juni von 18 bis 24 Uhr in der Stadtbücherei statt. Besucher können jederzeit kommen und gehen. Der Eintritt ist kostenlos. Neben den Lesungen sorgt Harald Mofi Moritzen mit seinem Saxophon in den Pausen für musikalische Unterhaltung.
Quelle: Schleswiger Nachrichten